Fütterung des Pferdes bei Magenproblemen

Häufig sind die Symptome bei Magenproblemen nicht eindeutig. Bild: Slawik

Fallbeispiel: Magenprobleme beim Pferd

Das Pferd Florentina ist an der Longe extrem faul, unter dem Sattel buckelt sie den Reiter ab. Da sie mitunter einen schwankenden Gang zeigt und hinten links lahmt, wurde eine Lahmheitsuntersuchung mit zusätzlicher Computertomographie sowie eine Rückenuntersuchung durchgeführt, wobei sich einige kleinere Befunde ergaben. Die Physiotherapeutin riet der Besitzerin Florentina noch zu thermografieren und auf PSSM2 testen zu lassen. Der Gentest auf PSSM2 war mehrfach positiv. Florentinas Fütterung wurde entsprechend den Befunden zunächst umgestellt.

Da die Probleme anhielten, wurden wir zur weiteren Futterumstellung und Gabe von Produkten zur Unterstützung des Bewegungsapparates gefragt. Nach Durchsicht der übermittelten Befunde und Ansehen von Videoaufnahmen erfolgte ein Beratungsgespräch, in dem auch Symptome für Magenschleimhautveränderungen abgefragt wurden. „Außer“ einer Aggression gegenüber Menschen und teilweise anderen Pferden gab es keine Hinweise auf Störungen der Magenverdauung.

Wir rieten, die bisherige getreidefreie Fütterung beizubehalten und – obwohl keine typischen Magensymptome vorhanden waren – zur Gabe von 4 mal 50 g Magnoguard® täglich. Der Gedanke war die Erfahrung, dass Pferde mitunter keines der typischen Magensymptome zeigen und dennoch ein Problem haben. Die Bewegungsunlust, die Wehrigkeit unter dem Sattel und das ablehnende Verhalten deuteten für uns auf Schmerzen hin, die aus den erhobenen Befunden aber nicht zu erwarten waren, zumal eine versuchsweise Gabe von Schmerzmitteln keinerlei Verbesserung der Symptome ergab. Mit Magnoguard® normalisierte sich das Verhalten der Stute bereits nach wenigen Tagen. Es wurde nach dieser Besserung konsequent nach Stressoren gesucht und diese abgestellt. Die Stute Florentina bekam insgesamt 6 Wochen Magnoguard® hochdosiert.

Was ist ein Magengeschwür beim Pferd?

Magengeschwüre treten bei Pferden leider häufig auf. In der Literatur wird ein Vorkommen von über 65 % bei Sportpferden und 40–60 % bei Freizeitpferden genannt. Hauptmotor für eine Schädigung der Magenschleimhaut ist eine erhöhte Magensäurekonzentration und damit ein niedriger pH-Wert (unter 4).

Zunächst kommt es zu einer Schädigung der Zellbarriere, welche die Magenschleimhaut vor der Säure schützt (Magenschleimhautentzündung), dann werden auch die tiefer liegenden Zellschichten der Magenwand von der Magensäure angegriffen, was zu deren Absterben und damit zu einem Magengeschwür führt.

Manche Pferde zeigen typische Symptome, aber andere Pferde zeigen – wie unser Pferd Florentina – eine Symptomatik, die oftmals entweder dem Charakter des Pferdes (Aggression) oder anderen Erkrankungen (PSSM2, leichte Sprunggelenksarthrose) zugeordnet werden. Florentina zeigte keinerlei für magenkranke Pferde typischen Verdauungsprobleme, weiterhin keine Koliken, kein Kotwasser, hatte 24/7 Zugang zum Heu, das sie auch mit bestem Appetit fraß. Sie war keineswegs dünn, sondern eher zu dick, zeigte kein vermehrtes Gähnen, kein Metallecken, keine Empfindlichkeit beim Gurten, nichts.

Magengeschwüre sind mittels einer Gastroskopie (Magenspiegelung) sicher nachweisbar. Dafür muss das Pferd mindestens 12 Stunden hungern, um einen möglichst leeren Magen zu haben. Bei der Magenspiegelung wird die Lage (EGSD = Geschwüre im drüsenlosen Teil oder EGGD = Geschwüre im Drüsenteil) sowie der Schweregrad der Geschwüre bestimmt und die Therapiemaßnahmen in Abstimmung mit der Tierärztin bzw. dem Tierarzt vor Ort festgelegt.

Mögliche Ursachen von Magengeschwüren beim Pferd?

Verminderte Speichelbildung (der basische Speichel ist ein wichtiger Puffer der Magensäure) aufgrund einer zu geringen Raufutteraufnahme, lange Fresspausen, Stress, Fütterung überhöhter Stärkemengen (über 1 g Stärke pro kg Körpergewicht pro Mahlzeit bzw. mehr als 2 g/kg Körpergewicht pro Tag) oder Gabe von Schmerzmitteln sind häufige Auslöser (keine abschließende Aufzählung).

Fütterung bei Pferden mit Magenproblemen

Ziel des begleitenden Managements sollte es sein, das Problem an der Ursache zu beseitigen. Hier sind Besitzerin und Besitzer gefragt, herauszufinden, wie es zu der Magenschleimhautveränderung gekommen sein könnte (z. B. zu lange Fresspausen, schlechte Zähne, Stress, zu hohe Stärkemengen u. a. m.) und diese abzustellen. Mit Blick auf die Fütterung bei Magenproblemen gibt es verschiedene Stellschrauben, die sich gegenseitig positiv verstärken und deshalb zu beachten sind:

Fresspausen von mehr als 4 Stunden sollten, wenn möglich, vermieden werden und eine einwandfreie, hygienische Qualität des Futters gewährleistet sein. Freier Zugang zu gutem Trinkwasser mit einer Temperatur nicht unter 12 °C (auch im Winter) ist zu beachten.

Das Heuangebot sollte zumindest 2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht, besser ad libitum bzw. Weidegang betragen. Dazu ein stärke- und zuckerarmes Krippenfutter (unter 10 %) verteilt auf 3 Mahlzeiten, nicht mehr als 300 g/100 kg Körpergewicht pro Mahlzeit. Die Heugabe sollte mindestens 1 Stunde vor Krippenfuttergabe erfolgen, um eine ausreichende Menge an Speichel und lockerer Faser im Magen zu gewährleisten.

Zur schützenden Unterstützung und Regeneration der Magenschleimhaut im drüsenlosen Abschnitt wie auch im Drüsenteil des Magens, empfehlen wir die gezielte Gabe von Magnoguard® und evtl. zusätzlich Magnokollagen®.

Magnoguard® enthält ß-Glukane und spezielle Pektine, welche den Pferdemagen zuverlässig (bis selbst in die schwer erreichbaren, besonders sauren Areale am Magenausgang) mit einer stabilen Schleim- bzw. Gelschicht auskleiden. Diese Gelschicht entfaltet eine biologische Pufferwirkung und schützt die Schleimhaut vor der Einwirkung der Magensäure, so dass Reizungen und Magengeschwüre die Möglichkeit bekommen abzuklingen. Die Pufferwirkung der enthaltenen Rotalge (als Ergänzung zum Pferdespeichel) wird ergänzt durch ausgewählte Aminosäuren, die eine rasche Regeneration der Schleimhäute (Neubildung von Schleimhautzellen) und Abheilung der Schleimhautschäden fördern können.

Magnokollagen® besteht aus sehr kleinen hydrolysierten Kollagenpeptiden, welche den Grundbaustein für einen tragfähigen Bewegungsapparat darstellen, allerdings darüber hinaus reich an der Aminosäure Threonin sind. Das ist von Bedeutung, da Threonin natürlicher Bestandteil der Magenschleimhaut ist und benötigt wird, wenn der Organismus seine Schutzschicht und seine Schutzfunktion wieder aufbauen will.

Nach neuen Studien (Camacho-Luna et al. 2020) haben Kollagenpeptide einen positiven Effekt auf die Magenschleimhaut, auf die Anhebung des Magen-pH-Werts bei Omeprazol-Gabe und darüber hinaus hemmen Kollagenpeptide zudem die Gastrinsekretion (Hormon, welches die Magensäureproduktion ankurbelt). Bei einer zweimal täglichen Fütterung von 45 g (= 90 g für einen mittelgroßen Warmblüter) führten Kollagenpeptide zu weniger Geschwüren im drüsenlosen Teil des Magens und konnten auch einen positiven Effekt auf die Magenschleimhaut bei Futterentzug erzielen. Wir empfehlen daher, Magnokollagen® als zusätzliche Unterstützung der Magengesundheit ergänzend zu unserem Magnoguard® zu geben.

Beispielration bei Magengeschwüren

Nachfolgende Beispielration empfehlen wir in vielen Fällen, um (neben ggf. weiteren therapeutischen Maßnahmen) Magenschleimhautveränderungen zu begegnen.

  • Grundration:
    • Heu: Mindestens 2 kg (blattreich, erster Schnitt, gute Futterhygiene) pro 100 kg Körpergewicht (= min. 12 kg pro Tag bei 600 kg KGW; Fresspausen dabei so kurz wie möglich halten) oder ad libitum bzw. Weidegang
    • Krippenfutter: Zucker- und stärkearm (unter 10 %), verteilt auf 3 Mahlzeiten und nicht mehr als 300 g pro 100 kg Körpergewicht (= max. 1,8 kg pro Mahlzeit bei 600 kg KGW)
    • Mineralfutter: Zur bedarfsgerechten Versorgung mit Mineralien

 

  • Basisempfehlung Magnoguard® für die ersten 6 Wochen der Magenschutztherapie / Intensivkur
    • 35 g Magnoguard® je 100 kg Körpergewicht pro Tag
      • = 210 g bei 600 kg KGW pro Tag, bestenfalls mehrmalige Gabe (2–4 Portionen)
    • Fütterungsdauer: Mindestens 6 Wochen, bei generell magenempfindlichen Pferden empfehlen wir gerne eine Dauergabe (= 90 g bei 600 kg KGW)

 

  • Rationsergänzung: Zusätzlich Magnokollagen® zur Unterstützung des Magenschleimhautaufbaus (erweiterte Magenschutztherapie)
    • 15 g Magnokollagen® je 100 kg Körpergewicht pro Tag
      • = 90 g bei 600 kg KGW pro Tag, bestenfalls auf 2 Mahlzeiten verteilt

 

Anmerkung: Unsere Beispielrationen bilden allgemeine Empfehlungen ab, ohne an dieser Stelle auf weitere Faktoren wie z. B. das Gewicht, das sportliche Leistungsniveau oder für den jeweiligen Einzelfall weitere wichtige Sachverhalte eingehen zu können. Diese berücksichtigen wir für Sie sehr gerne im Rahmen unserer individuellen Fütterungsberatung. Sprechen Sie uns einfach an und wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine für Ihr Pferd geeignete Fütterungsstrategie.

Kundenfeedback zu Magnoguard®

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