Die Muskulatur des Pferdes - Die Bedeutung der Muskelfaser

Zwei gallopierende Pferde
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Ein Auto wiehert nicht, wenn wir kommen und das ist nicht der einzige Unterschied. Jedem fallen spontan gefühlt tausend Gründe ein, weshalb er sein Pferd hat. Die Liste der Gründe für das Auto dürfte vergleichsweise kurz sein. Der wichtigste lautet vermutlich, um damit zu seinem Pferd zu kommen. Doch lassen wir die Gefühle mal weg...

Was Pferd und Auto gemeinsam haben

Tatsächlich haben unser Pferd und unser Auto einige Gemeinsamkeiten:

  • Chemische Energie wird in mechanische Energie umgewandelt.
  • Hierfür wird ein Substrat verbrannt bzw. gespeicherte Energie eingesetzt.
  • Neben dem Effekt der kinetischen Energie (Fortbewegung) entsteht dabei auch Wärme.
  • Die Ableitung der Wärme erfolgt durch Kühlung mittels Luft und Wasser.
  • Und unter Betrachtung der aktuellen Marktlage scheint Pflanzenöl für beide ein geeignetes Energiesubstrat zu sein.

...und ganz viele Unterschiede, davon einzelne wesentliche:

  • Ein Auto verbrennt (außer einem Hybrid) – unabhängig von der Geschwindigkeit in der Regel nur einen Treibstoff – Benzin oder Diesel bzw. nutzt nur die in einer Batterie gespeicherte Energie. Das Pferd nutzt in Abhängigkeit von seiner Geschwindigkeit (Muskelkraft) unterschiedliche Energiequellen (Fett, Kohlenhydrate oder auch den Energiespeicher Glykogen). Dabei nimmt das Pferd (immer) den "preiswertesten" aller möglichen Treibstoffe. Das Auto ist nicht in der Lage, seinen Vergaser entsprechend der gewünschten PS-Leistung zu variieren und beispielsweise im Stadtverkehr Diesel zu verbrennen und bei Beschleunigung automatisch auf Supertreibstoff umzustellen.
  • Die für die Verbrennung der chemischen Energie notwendige Sauerstoffmenge wird beim Pferd automatisch dem Bedarf angepasst, d.h. Verbrennungsprozess und Quelle der chemischen Energie werden selbständig reguliert.
  • Das Pferd baut sich selbst auf (Wachstum) und repariert sich selbständig, z.B. Ersatz von Blutzellen, Muskelgewebe, sonstiger Körperzellen innerer Organe usw.

Fortbewegung vs. Rennen, Springen & Tanzen

Und: die über den Verbrennungsprozess gewonnene kinetische Energie ist beim Auto (sehr dürftig und phantasielos) nur Fortbewegung, unsere Pferde dagegen können rennen, springen, tanzen...

Und das ermöglichen die unterschiedlichen einzelnen Muskelfasern (= Muskelzellen). Unsere Pferde verfügen über mehrere unterschiedliche Muskelfaserzellen, die unterschiedliche Brennstoffe benutzen, unterschiedliche Fähigkeiten zur Kontraktion haben, unterschiedliche Mengen an Sauerstoff benötigen, langsam oder schnell ermüden usw.

Wie in der Musik auch: Geige allein ist eher selten ein Ohrenschmaus, aber im Orchester oder bereits schon im Zusammenspiel mit einem Klavier und vielleicht noch einem Cello gelingt ein wunderbares Konzert. Und so wie das Orchester eine Komposition gemeinsam spielt und von einem Dirigenten geleitet wird, so entscheiden beim Pferd die Genetik, aber auch insbesondere ein wohldurchdachtes Training und eine gut überlegte Fütterung maßgeblich über den ästhetischen Genuss bzw. den Erfolg wie auch über Gesundheit und Wohlbefinden.

Schematische Zeichnung einer Muskelfaser

Rote und weiße Muskulatur

Im Körper unterscheiden wir rote und weiße Muskulatur, wobei viele Muskeln eine Mischform "Rot-Weiß" darstellen. Rot klingt nach Blut und tatsächlich unterscheidet sich die Muskulatur in ihrer Farbe nur aufgrund der unterschiedlich hohen Versorgung mit Blut und damit auch mit "Brennstoffen" und Sauerstoff!

Rote Muskulatur

Rote Muskulatur – kurz zusammengefasst – verfügt über eine sehr gute Sauerstoffversorgung, Treibstoff kann optimal nachgeliefert werden, und die Entsorgung der beim Energieabbau in den Muskelzellen entstehenden Rückstände (Kohlendioxid, evtl. Milchsäure) funktioniert schnell und reibungslos. Zur roten Muskulatur gehören die Muskeln, deren Anteil an roten Muskelfasern hoch ist, z.B. die Muskulatur des Halteapparates, wie die Rückenmuskeln, die Zwischenrippenmuskulatur, aber auch die Zwerchfellmuskulatur, die sich unser ganzes Leben lang mehr oder weniger ruhig zusammenzieht und wieder entspannt und somit die Atmung ermöglicht. Diese Muskulatur darf nicht ermüden, sodass sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann. Im Falle des Zwerchfells würde das sonst den Erstickungstod bedeuten.

Weiße Muskulatur

Weiße Muskulatur ist dagegen weniger gut durchblutet. In ihr findet sich auch eine höhere Anzahl an Muskelzellen, die weniger auf eine optimale Ver- und Entsorgung angewiesen sind, sich dafür aber enorm schnell und kraftvoll kontrahieren können, aber natürlich auch schneller ermüden. Dazu zählen die typischen "Bewegungsmuskeln" wie z.B. der Bizeps, den natürlich auch unsere Pferde haben. Diese Muskeln möchten auch regelmäßig trainiert werden, ansonsten bilden sie sich zurück (Inaktivitätsatrophie).

Um noch einmal kurz bei dem Bild des Autos zu bleiben: in vielen Fahrzeugtypen haben wir die normalen Gänge, die durchs Schalten eine Beschleunigung zulassen. Und wir haben in einigen Modellen noch eine "Sportschaltung", auf die wir umstellen können, wenn es uns nicht schnell genug geht. So ähnlich kann man sich die Muskelfasern unserer Pferde vorstellen. Auch hier unterscheiden wir:

  • langsam kontrahierende Muskelzellen (Slow-Twitch, kurz ST) und
  • schnell kontrahierende (Fast-Twitch), quasi die Sportvariante unter den Muskelzellen, die in zwei verschiedenen Typen vorkommen, kurz
  • "FTH vom roten Muskeltyp" (Typ-II-A) und
  • "FT vom weißen Muskeltyp“ (Typ-II-B).

Die langsam kontraktilen ST-Zellen (Typ I) kommen vorwiegend bei geringer dynamischer Leistung wie Stehen, Schrittgehen, ruhiger Galopparbeit und für die isometrische Muskelleistung in der Versammlung zum Einsatz. So wie wir im Alltag wohl eher die normale Schaltung nutzen, sind auch die ST-Zellen die mit der größten Kapazität für Ausdauerleistungen und können von allen Zelltypen am meisten Sauerstoff aufnehmen. Sie ziehen sich langsam zusammen. Als Energiequelle nutzen die ST-Zellen in erster Linie kurzkettige Fettsäuren, die via Fermentation von Zellulose/Hemizellulose aus dem Heu im Dickdarm gebildet werden und als kontinuierliche Energiequelle laufend in den Energiestoffwechsel eingeschleust werden. Ja, Sie haben richtig gelesen: für versammelnde Lektionen brauchen unsere Dressurpferde die Energie aus dem Heu!

Die schnell kontrahierenden FTH-Zellen vom Typ der roten, gut durchbluteten Muskulatur (Typ-II-A) sind eine Art Zwischenform. Sie benötigt der Körper bei langer, ausgedehnter Arbeit in gemäßigtem Tempo und auch bei erhöhter Muskelleistung wie Verstärkungen. Sie sind schnell zusammenziehbar und haben auch noch einen hohen Sauerstoffgehalt. Diese Zellen verbrennen ebenfalls Fett, beziehen ihre Energie aber auch aus Kohlenhydraten. Jetzt fehlt noch die quasi Sportschaltung unter den Muskelfasertypen: die FT-Zellen (Typ-II-B). Sie ermöglichen eine ganz explosive, schnelle Muskelleistung, wie sie bei Hochgeschwindigkeiten – etwa im Rennsport, in der Vielseitigkeit oder auch beim Absprung im Springsport – gebraucht werden. So schnell wie diese Fasern hochfahren, so schnell ermüden sie jedoch auch, da sie nur gering mit Sauerstoff versorgt werden und kein Körperfett verbrennen, sondern ausschließlich Kohlenhydrate. Sie nutzen entweder Glukose aus dem Blut oder die Speicherform der Glukose, das Glykogen, das in den Muskelfasern gespeichert ist. Also auch das haben Sie richtig verstanden: für die Renn- und Springpferde hat das Kraftfutter durchaus seine Berechtigung.

FasertypBeispielEnergiequelleErmüdung
ST: Slow-Twitch (Typ I)AusdauerFett (bes. kurzkettige Fettsäuren > Heu!)
Kaum Glukose
kaum
Fast Twitch   
FTH: Rote Fast Twitch (Typ-II-A)Für versammelnde Lektionen des DressurpferdesFett (bes. kurzkettige Fettsäuren > Heu!)
Glukose (z.B. Getreide)
mittel
FT: Weiße Fast Twitch (Typ-II-B)Für explosive Kraftentwicklung beim Absprung beim SpringenGlukose (z.B. aus Getreide)
Glykogen (Speicherzucker in Muskel und Leber)
schnell

 

Kraftstoff für die Muskeln

Mach mal aus einem Trabbi einen Ferrari – unmöglich. So kann auch die beste Fütterung aus einem durchschnittlich begabten Sportler kein Spitzenpferd machen, keine anatomischen Probleme beheben und keine Trainingsfehler kompensieren – auch beim Pferd funktioniert so ein "Umtuning" nicht. Mit dem Trabbi drehen Sie eine gemütliche Runde mit Freunden beim Oldtimer Treffen. Mit dem Ferrari beschleunigen Sie von 0 auf 100 in wenigen Sekunden und holen die maximale Power auf die Straße.

Und auch beim Pferd gilt, egal ob "Ferrari oder Mittelklassewagen" – es ist wichtig, die Fütterung auf die sportartspezifischen Anforderungen an den Bewegungsapparat des Pferdes abzustimmen: Eine Dressurprüfung beansprucht den Pferdekörper nicht auf die gleiche Weise wie ein Distanzritt, im Parcours werden andere Muskelgruppen und Fähigkeiten gefordert als im Fahrsport. Um die Leistungsfähigkeit zu optimieren, die Freude an der Arbeit zu steigern und die Verletzungsgefahr zu minimieren, sollte neben dem Training auch die Fütterung an die individuellen Anforderungen einer Disziplin angepasst werden, denn nur dann kann die Muskulatur optimal funktionieren, Höchstleistungen ermöglichen und zugleich Gelenke, Sehnen und Bänder vor Schäden schützen.

Die Kunst der Sportpferdefütterung besteht darin, dem Pferd so viele Nährstoffe zukommen zu lassen, dass der Körper genügend Baumaterial für Muskeln und Zellerneuerung sowie Brennstoff für Höchstleistungen hat, gleichzeitig aber keine Überversorgung entsteht. Sportpferde sollten nicht zu dick werden, da das zusätzliche Gewicht den Bewegungsapparat unnötig belastet und zu viel Körperfett die Wärmeabgabe (Temperaturregulation) behindern kann. Schließlich hat ein Formel 1 Ferrari auch keinen Kofferraum für schwere Zusatzlasten. Die Grundanforderungen an gesunde Fütterung sind natürlich bei jedem Pferd dieselben. Die Basis sollte in jeder Disziplin eine ausreichende Menge qualitativ gutes Wiesenheu bilden – das schützt den Magen, entlastet den Dünndarm, pflegt die Darmflora und optimiert die Rittigkeit. Kraftfutter sollte mengenmäßig immer dem individuellen Bedarf angepasst und in kleinen über den Tag verteilten Portionen gefüttert werden. Wichtig ist auch, dass das Pferd stressfrei – d.h. zum Beispiel ungestört möglichst viele Stunden am Tag mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt ist.

Das Dressurpferd

Von seinem Dressurpferd wünscht sich der Reiter Durchlässigkeit, einen locker mitschwingenden Rücken, ein leicht anzusprechendes, aktives Hinterbein, ein hohes Maß an Versammlungsfähigkeit und ruhige, gelassene Aufmerksamkeit. Um diese Ansprüche erfüllen zu können, benötigt ein Dressurpferd – genauso wie ein Fahrpferd – in erster Linie ST- und FTH-Zellen, also diejenigen Muskelzellen, die überwiegend Fett verbrennen. In einzelnen Lektionen sind auch die schnell zusammenziehbaren FT-Zellen gefragt (z.B. kraftvoller, ausdrucksstarker Antritt in den Verstärkungen, fliegende Wechsel). Wenngleich in Maßen, denn im Viereck sind Aktionen wie explosives Buckeln, ein Sprung etc. eher unerwünscht.

Grundsätzlich gilt deshalb beim Dressurpferd: viel Heu, dafür eher weniger Kohlenhydrate, eventuell mit etwas Öl, da die wichtigsten Energiequellen für die ST-Zellen wie auch für die FTH-Zellen kurzkettige Fettsäuren sind. Gutes, blattreiches Wiesenheu ist reich an Zellulose, welche die Dickdarmflora zu kurzkettigen Fettsäuren abbaut, die für gleichmäßigen Energienachschub sorgen. Und: nicht zuletzt schafft Heu im Dickdarm zudem einen belastungsfähigen Wasser- und Elektrolytspeicher. Erhält ein Dressurpferd zu wenig oder sehr grobstängeliges, holziges Heu, äußert sich das oft als erstes in der mangelnden Rückentätigkeit, schlechter ansprechbarem Hinterbein, Problemen in den Traversalen und mangelhaftem Abkippen im Becken. Warum? Weil die Dickdarmflora die holzigen Anteile ungenutzt liegen lassen muss. Dafür hat sie nicht "das richtige Werkzeug".

Als Krippenfutter hat Hafer mehrere Vorteile: Sein hoher Spelzenanteil lockert den Magen-Darm-Inhalt auf und macht ihn dadurch für die Verdauungsenzyme schnell zugänglich. Anders als andere Getreide enthält Hafer Schleimstoffe, die die empfindlichen Schleimhäute des Verdauungstraktes schützen. Die Stärke des Hafers kann im Dünndarm zu rund 90 Prozent abgebaut werden, während zum Beispiel bei unbehandeltem Mais und Gerste nur rund 30 Prozent der Stärke vom Dünndarm verwertet werden können (daher werden diese Getreide vor der Fütterung an Pferde flockiert). Bei sehr starker Beanspruchung kann es sinnvoll sein, das Futter eines Dressurpferdes mit Pflanzenöl (maximal 240 ml, also bis zu rd. 40 ml/100 kg Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt auf mindestens drei Mahlzeiten) anzureichern, um den Energie-, nicht aber den Eiweißgehalt der Ration zu erhöhen, denn zu viel Eiweiß muss energetisch aufwändig über Leber und Nieren entsorgt werden. Dies führt unter anderem zum Verlust von Wasser und Elektrolyten über Darm und Nieren. Das dadurch schrumpfende Wasserreservoir und der Energieverlust mindern die Leistungsfähigkeit.

Ein 1,70 Meter großes (Stockmaß) und rund 630 Kilogramm schweres Dressurpferd sollte bei leichter Arbeit rund zwölf Kilogramm Heu und höchstens 1 kg Hafer bekommen. Bei mittlerer Arbeit bis zu einer Stunde täglich (mit vermehrter Trab- und Galopparbeit) und bei sehr anspruchsvollem Training (90 Minuten täglich, Grand-Prix-Niveau) bleibt die Heumenge dieselbe, die Haferration erhöht sich dann aber auf ca. 2,5 kg. Bei Bedarf bringt unser Magnoturbo® das gewünschte Mehr an Energie, für die individuelle optimale Feinabstimmung. Neben Heu und Hafer ist es sinnvoll, zusätzlich individuell abgestimmte Ergänzungsfuttermittel mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen zu füttern. Wir empfehlen beim Dressurpferd gerne unser Magnolythe® S100, nicht zuletzt aufgrund seiner positiven Wirkung auf die Rittigkeit der Pferde, wie eine Vielzahl unserer Kundinnen und Kunden immer wieder begeistert berichten.

Das Springpferd

Im Parcours werden vom Pferdekörper Höchstleistungen verlangt: Die Muskeln müssen beim Absprung explosive Kraft entwickeln und in engen Wendungen hohe Fliehkräfte ausgleichen können. Ein Springpferd muss hoch konzentriert sein, blitzschnell reagieren können und soll dabei trotzdem nicht "aufdrehen", sondern sich gehorsam und durchlässig jederzeit wieder aufnehmen lassen. Für die explosive Kraftentwicklung am Sprung zuständig sind die FT-Zellen, die keine kurzkettigen Fettsäuren aus dem Heu, sondern ausschließlich Kohlenhydrate verbrennen. Das bedeutet aber nicht, dass Springpferde nun übermäßig viel Kraftfutter und kaum Heu bekommen sollten. Springcracks brauchen zwar mehr Kohlenhydrate als Dressurpferde, aber übertrieben große Mengen an Getreide oder Müsli können die Darmflora stören, Magengeschwüre verursachen, den Appetit senken, den Insulinbasalwert erhöhen und schlussendlich auch zu Rittigkeitsproblemen und Leistungseinbrüchen führen. Der Pferdekörper kann ohnehin nur rund ein Prozent seiner Masse in Form von Kohlenhydraten (als Muskelglykogen) speichern, der Rest wird in Fett umgewandelt und steht dadurch sowieso nicht mehr als schneller Energielieferant für die FT-Zellen zur Verfügung. Auch beim Springpferd sollte deshalb reichlich gutes Wiesenheu auf dem Speiseplan stehen. Die daraus gewonnenen flüchtigen Fettsäuren sind ein kontinuierlicher Energielieferant, auf den auch das Springpferd zwischen den Sprüngen dringend angewiesen ist.

Noch dazu ist die Heufütterung wichtiger Teil eines gesunden Wasser- und Elektrolythaushaltes, denn rund 80 Prozent der täglichen Wasseraufnahme geschieht aufgrund der Trockenmasseaufnahme durch Heu. Frisches Trinkwasser und ein sauberer Salzleckstein sollten immer zur Verfügung stehen. Gerade beim Springpferd sind das im Körper enthaltene Wasser und die darin gelösten Mineralien, die sogenannten Elektrolyte, entscheidend für Gesundheit und Leistungsvermögen, und nicht zuletzt für die Durchblutung und damit Leistungsfähigkeit der Muskulatur. Im Idealfall sind die einzelnen Körperzellen von einem wässrigen Milieu umgeben, in dem Mineralien in ionisierter Form gelöst sind.

Geht dieser Sol- in einen Gelzustand über, weil das Milieu eindickt, verschlechtert sich die elektrische Leitfähigkeit und die für das Springpferd so wichtige Reaktionsfähigkeit lässt nach. Auch die Ver- und Entsorgung der Zellen kann nicht mehr auf Hochtouren arbeiten, das Gewebe wird schlechter durchblutet, geschwächt und nimmt eventuell massiven Schaden. Calcium, Phosphor und ganz besonders Magnesium befinden sich in ionisierter Form in der intra- und extrazellulären Körperflüssigkeit und sind dort unter anderem für die Muskelkontraktion und die Reizleitung vom Nerven zur Muskelzelle zuständig, entscheiden also maßgeblich über das Reaktionsvermögen im Parcours.

Ein Springpferd mit einem Stockmaß von 1,70 Meter sollte rund elf Kilogramm Heu, also etwas weniger als ein Dressurpferd mit den gleichen Körpermaßen, erhalten. Dafür ist die Haferration leicht erhöht: Bis zu 1,4 kg bei leichter Arbeit, ca. 3 kg bei mittelschwerer Beanspruchung (dann verteilt auf 3 Mahlzeiten). Unsere Empfehlung: Magnoturbo® je nach Bedarf sowie Magnolythe® S100 runden das tägliche Menü ab und in Zeiten erhöhten Schweißverlustes bringt Megalyt Sol® die wichtigen Elektrolyte im richtigen Verhältnis zueinander zurück.

Das Vielseitigkeitspferd

Der Alleskönner unter den vierbeinigen Sportlern braucht sowohl ST- und FTH-Zellen für die Dressur und die Ausdauerleistung im Busch als auch genügend schnelle FT-Zellen für die Springprüfung und die Hindernisse im Gelände. Vielseitigkeitspferde bekommen gutes, blattreiches Wiesenheu in einer Menge von 1,8 bis 1,9 Prozent ihrer Körpermasse. Die damit verbundene Bildung von Acetat (kurzkettige Fettsäure) für den Energiestoffwechsel ist für die im Vielseitigkeitssport geforderten FTH-Zellen gut, und gleichzeitig sorgt das Heu dafür, dass das Pferd ausreichend trinkt und über einen stabilen Wasser- und Elektrolytspeicher im Dickdarm verfügt. Dieser natürliche Wasserspeicher ist wichtig, um während der enormen Anstrengung auf der Geländestrecke alle biochemischen Reaktionen wie den Energiestoffwechsel voll funktionsfähig zu halten, eine Bluteindickung und Belastung des Kreislaufes zu verhindern sowie die Körpertemperatur über das Schwitzen schnell zu regulieren. Zur Heumahlzeit passt beim Vielseitigkeitspferd "Hafer mit Öl-Dressing".

Ein ungefährer Richtwert für ein 550 Kilogramm schweres Pferd, das mittel bis stark gefordert wird, wären 10 bis 10,5 Kilogramm Heu, ca. 2,5 kg Hafer und 150 ml Magnopower Liquid®. Dazu bedarf es natürlich noch einer Ergänzung mit Vitaminen und Spurenelementen, damit ausreichend Coenzyme für reibungslos ablaufende Stoffwechselvorgänge vorhanden sind, also 60 g Magnolythe® S100, evtl. noch Magnoturbo® bei Bedarf und natürlich nicht zuletzt Megalyt Sol® zum Ausgleich von Elektrolytverlusten.

Das Distanzpferd

Wie bei kaum einer anderen Disziplin ist die Leistungsfähigkeit im Distanzsport neben dem Training von der richtigen Fütterung abhängig. Und bei keiner anderen Disziplin stellt die Fütterung vergleichbar hohe Anforderungen an das Management im Stall, sei es in Bezug auf die Futterqualität, Fütterungshäufigkeit, Kontrolle nicht nur der Futter- sondern auch der Trinkwasseraufnahme sowie Kontrolle der Salzaufnahme.

Der Organismus des Pferdes wird auf der langen Strecke mit zwei Herausforderungen konfrontiert: Über Stunden andauernde Belastung und starker Schweißverlust. Um dem gewachsen zu sein, braucht der Körper vor allem eine gute Energieversorgung sowie einen gefüllten Wasser- und Elektrolytspeicher. Ein gut trainiertes, im Wettkampf schonend eingesetztes Pferd wird – bis auf Zwischen- und Endspurt – vor allem im aeroben Bereich laufen, das heißt, dass Sauerstoff verfügbar ist und somit die langsam kontrahierenden ST-Muskelfasern in Aktion treten. Im Idealfall erhält ein Distanzpferd mindestens 60 bis zu 75 Prozent der benötigten Energie rein aus der Fermentation im Dickdarm. Damit das funktioniert, braucht es eine stabile Dickdarmflora mit höchster mikrobieller Aktivität sowie schmackhaftes Heu mit extrem guter hygienischer Beschaffenheit und einem Energiegehalt von 7,5 MJ umsetzbarer Energie/kg. Gut strukturiertes, aber nicht verholztes, sondern sehr blattreiches Wiesenheu kann diese Ansprüche erfüllen, wenn es bis maximal Mitte der Blüte geschnitten wird. Zu feine Heuqualitäten sind wegen ihres Unterangebotes an Rohfaser ebenso zu vermeiden wie stark stängelige, verholzte, sperrig-raue Qualitäten. Zusammengefasst heißt das: beobachten Sie mal, was die Pferde beim Vetcheck vorgesetzt bekommen: Elektrolyte, Wasser und Heu!

Kohlenhydrate sollte das Distanzpferd nur in Maßen bekommen. Magen- und Dünndarmverdauung sind bei keinem Pferd auf große Mengen von Stärke und Zucker ausgelegt, doch beim Distanzpferd kommt noch ein weiterer guter Grund für eine reduzierte Kohlenhydratfütterung hinzu: Blutzuckerschwankungen sollten möglichst gering gehalten werden. Eine Fütterung mit hohem Stärkeanteil (Getreide) führt zu einem Anstieg von Insulin (verantwortlich für die Energiespeicherung, Fettspeicherung und Proteinsynthese im Muskel, Glykogeneinlagerung in der Leber) und zu einem Abfall von Thyroxin (verantwortlich für den Energieverbrauch, verstärkt den Glykogenabbau in der Leber, erhöht den Sauerstoffverbrauch im Muskel). Deshalb gilt für Distanzpferde die Regel: Viel Heu, auch gerne Öl, aber möglichst wenig Getreide.

Komplexes Thema: Eiweißversorgung Sportler

Ein komplexes Thema bei der Sportpferdefütterung ist die Eiweißversorgung. Einerseits sollte kein überschüssiges Eiweiß (= Protein) den Körper belasten, andererseits braucht gerade ein Athlet ausreichend essenzielle Aminosäuren, die Kleinstbausteine der Proteine, für die Muskelbildung und den Ersatz von Körpergewebe. Überhöhte Mengen an Eiweißen über die Fütterung müssen verdaut und im Intermediärstoffwechsel abgebaut werden. Das ist einmal ein energieverbrauchender Prozess (Zerlegen der Eiweißkette bis zu den daraus bestehenden einzelnen Aminosäuren, Abspaltung und Entgiftung des Stickstoffes), der zudem die Leber (Entgiftungszentrale) belastet und dem Körper zusätzlich Wasser und Elektrolyte raubt, weil das beim Eiweißabbau entstehende Endprodukt Harnstoff über die Nieren ausgeschieden werden muss. Umgekehrt verhindert ein zu niedriger Eiweißgehalt der Ration bzw. eine Mangelversorgung mit essenziellen Aminosäuren (d.h. sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden) eine optimale Muskelbildung. Deshalb bietet Magnovital® die Aminosäuren in 100 % dünndarmverdaulicher Form, ohne den Eiweißstoffwechsel zu belasten. Vereinfacht ausgedrückt gilt für die Fütterung von Sportpferden: So viel Eiweiß wie nötig, besser noch, so viele Aminosäuren wie nötig, um die Versorgung damit abzusichern, so wenig Eiweiß als möglich, um Leber und Nieren und insbesondere den körpereigenen Wasser- und Elektrolytspeicher nicht sinnlos zu belasten.

Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt

Ganz wichtig ist, dass der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Gleichgewicht bleibt, damit der Organismus und der Temperaturausgleich optimal funktionieren können. Elektrolyte werden mit der Nahrung (z.B. Kalium via Heu, Natrium und Chlorid über den Salzstein) aufgenommen; insbesondere Heu unterstützt hierbei ein bedarfsgerechtes Trinkverhalten. Die Wassertemperatur sollte wegen der Verträglichkeit für den Magen und der Bereitschaft zu trinken nicht unter 9° C liegen. Je nach Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit und Anstrengung schwitzen Pferde mitunter sehr viel und verlieren viele Elektrolyte. 10 Liter Schweiß bedeuten einen Salzverlust von rund 100 Gramm Elektrolyten. Entsprechend ist es normal, dass der Salzleckstein von Pferden im Volltraining sehr intensiv genutzt wird.

Am besten verwendet man einen ganz normalen, weißen Salzleckstein (= nur Natriumchlorid). Bitte keinen Mineralleckstein! Hintergrund: die Pferde benötigen in erster Linie Salz (Natriumchlorid), der Verlust an anderen Mineralien oder auch Spurenlementen steigt bei vermehrtem Schwitzen kaum an, sodass Pferde, die viel Salz brauchen und den Stein entsprechend auch nutzen, recht schnell in Überversorgungslagen mit teilweise toxischen Mengen an z.B. Selen kommen könnten. Aber auch ungefährliche Aufnahmen an nicht benötigten Mineralien und Spurenelementen belasten nur sinnlos.

Was das Pferd sucht und braucht ist Salz. Deshalb bitte nur einen weißen Salzleckstein anbieten, klar darf er auch rosa sein (Himalayasalzstein). Manche Reiter legen den Salzleckstein in kleinen Brocken auch in den Futtertrog. Schon beim Fressen wird durch das Herumschubsen dann Salz frei, die Pferde gewöhnen sich an den salzigen Geschmack – damit wird langfristig automatisch freiwillig mehr Salz aufgenommen. Das ist bei stark schwitzenden Pferden eine gute Überlegung.

Bitte allerdings beachten: In feuerverzinkten Futtertrögen kann kein Salz angeboten werden, Salz löst die Verzinkung! Und noch etwas gilt es zu beachten: Pferde haben eine andere Schweißzusammensetzung als der Mensch (Pferdeschweiß ist hyperton, d.h. er enthält mehr Elektrolyte), Pferde haben aus diesem Grund auch ein anderes Durstempfinden. Das bedeutet: Die Elektrolytverluste sollten beim Pferd nicht schlagartig und nicht nur am Tag der Anstrengung durch Gabe großer Elektrolytmengen ausgeglichen werden, sondern über die nächsten drei Tage hinweg. Wie empfehlen unser Megalyt Sol® als Trunk über die 3 Tage zur freiwilligen Aufnahme zusätzlich zum Tränkwasser anzubieten.

Magnovital®

Im Gegensatz zu Autos sind Pferde in der Lage sich selbst zu "reparieren" und zu "tunen". Sie benötigen dazu allerdings die richtigen Materialien. Für den Aufbau und die Regeneration von Muskulatur müssen die richtigen Aminosäuren (Bausteine für Eiweiß/Protein) in passender Menge zur Verfügung stehen. Dazu ist Magnovital® als Aminosäurenergänzung auf Spirulinabasis optimal geeignet. Um den Bedarf an Aminosäuren möglichst optimal decken zu können, haben wir die Spirulinaalge um 100 % dünndarmverdauliche Aminosäuren ergänzt. Zusätzlich profitieren Sportpferde in Training und Wettkampf, aber auch besonders Pferde mit EMS, Cushing, Hufrehe oder PSSM von den natürlich enthaltenen Antioxidantien. Eine spätere Ermüdung der Muskulatur im Training ist sogar wissenschaftlich belegt (Lu et al 2006), ebenso die Verbesserung der Insulinresistenz von stoffwechselsensiblen Pferden (Nawrocka et al 2017).

Magnokollagen®

So wie ein Auto ohne Reifen nicht fahren kann, kann ein Pferd ohne gesunden Bewegungsapparat nicht laufen. Mit einem Anteil von rund 30 % am gesamten Körperprotein stellt Kollagen die Basis des Stützgewebes dar. Ob Sehnen (die Enden des Muskels), organische Knochensubstanz oder als Hülle der Muskulatur (Faszien) bis in die kleinste Faserstruktur und vieles mehr – Kollagen ist allgegenwärtig und entscheidet über elastische Widerstandskräfte und damit die Voraussetzung für einen belastbaren Bewegungsapparat sowie die Regeneration nach einer Verletzung. Weiterhin unterstützt es den gesunden Knorpel und ist für die Bildung von Gelenkflüssigkeit wichtig. Im Aufbautraining, bei Turnierpferden und auch Senioren empfiehlt sich die tägliche Gabe von Magnokollagen®

Magnoturbo®

Magnoturbo® ist ein Energielieferant, der aus einem Verbund verschiedener Kraftstoffe (Kohlenhydrate und Fette), kombiniert mit Spezialproteinen aus der Humandiätetik, besteht. So steht den Muskeln Ihres Pferdes Energie im Wettkampf, aber auch im Training und zur Regeneration der Glycogenreserven nach der Belastung zur Verfügung. Außerdem versorgt Magnoturbo® Ihr Pferd exakt mit den Aminosäuren, die als Bausteine zum Aufbau der Muskulatur wichtig sind. Der hohe Gehalt an Vitamin E schützt die Muskelzellen vor freien Radikalen. Deshalb eignet sich Magnoturbo® vor allem bei Pferden, die vermehrt trainiert werden, neue Lektionen erlernen oder auf Turnieren vorgestellt werden.

Megalyt Sol®

Megalyt Sol® ist eine zuckerfreie Elektrolytmischung zum Ausgleich des Elektrolytverlusts bei starkem Schwitzen. Bei der Zusammensetzung haben wir darauf geachtet, fehlende Elektrolyte möglichst effektiv auszugleichen. Megalyt Sol® enthält keinerlei Geschmacksstoffe. Ihr Pferd entscheidet ohne Lockstoffe nur aufgrund seines tatsächlichen Elektrolytbedarfes, ob die Aufnahme notwendig ist. Unser Megalyt Sol® ist, im Gegensatz zu Natriumchlorid, basisch, hier ist Ihr Pferd absolut sicher vor einer Übersäuerung. 30 g des Pulvers ergeben mit 10 Liter Wasser eine isotonische Lösung. So werden Wasser- und Elektrolytverluste im passenden Verhältnis ausgeglichen und Ihr Pferd hat wieder genügend Kühlwasser.

Magnolythe® S100

Eine (nicht legale) Möglichkeit die Leistung eines Autos zu erhöhen ist es, Lachgas zusammen mit dem Treibstoff zu verbrennen. Mit Magnolythe® S100 haben wir ein legales und ADMR konformes Produkt, um Ihrem Pferd seine optimale Leistung zu ermöglichen. Magnolythe® S100 versorgt Ihr Pferd nicht nur mit allen für einen reibungslos funktionierenden Stoffwechsel notwendigen Mineralien und Vitaminen, sondern enthält zusätzliche Extras für Leistung, wie einen besonders hohen Gehalt an B-Vitaminen für den Energiestoffwechsel, Vitamin E als Antioxidans für belastete Muskulatur und essenzielle Aminosäuren für die Regeneration von Muskeln. "Wäre doch gelacht, wenn Ihr Pferd mit Magnolythe® S100 nicht optimal läuft."

Magnopower Liquid®

Sonnenblumenöl aus dem Supermarkt kann ein alter Dieselmotor zwar irgendwie verbrennen, schön ist aber anders und bei Minustemperaturen ist Schluss. Ähnlich verhält es sich mit Sonnenblumenöl im Pferd: Es liefert zwar Energie, kommt aber schnell an seine Grenzen, wenn es um zusätzliche Vorteile für Ihr Pferd geht. Sonnenblumenöl enthält mehr Omega-6- als Omega-3-Fettsäuren. In der natürlichen Nahrung des Pferdes ist das Verhältnis umgekehrt. Omega-3-Fettsäuren wirken potenziell entzündungshemmend. Leinöl hat zwar ein für Pferde schönes Fettsäurenverhältnis, wird jedoch, wenn es nicht stabilisiert ist, schnell ranzig. Mit Magnopower Liquid® haben wir eine Ölmischung mit einem optimalen Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3- Fettsäuren. Zusätzlich ist Magnopower Liquid® stabilisiert, damit Ihr Pferd kein ranziges Öl aufnimmt.

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Magnovital®
Unser Muskelbooster auf vitalstoffreicher Spirulinabasis
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