Fütterung des Pferdes bei Arthrose
Fallbeispiel: Arthrose beim Pferd
Zunächst fiel bei Betty eine vermehrte Triebigkeit, häufigeres Stolpern und Steife insbesondere zu Beginn der Arbeit auf. Sie musste sich einlaufen. Dann war eines Tages eine Lahmheit erkennbar. Die tierärztliche Lahmheitsuntersuchung mit diagnostischer Injektion und Röntgen ergab eine Arthrose. Eine Behandlung mit Hyaluronsäure und Cortison brachte zunächst auch für vier Wochen Erfolg, leider aber nicht anhaltend. Schauen wir uns den Fall nun genauer an.
Was ist eine Arthrose beim Pferd?
Die Arthrose ist (im fortgeschrittenen Stadium) eine schmerzhafte Erkrankung eines oder mehrerer Gelenke, die mit einer Schädigung und einem Abbau von Knorpel einhergeht. Zu wenig bzw. auch eine dünnflüssige nicht mehr fadenziehende, gesunde Gelenkflüssigkeit kann ihre Aufgabe der Stoßdämpfung und der Versorgung des Gelenkknorpels nicht mehr erfüllen. Der Knorpel wird vermehrt belastet und zudem nicht mehr ausreichend ernährt und abgebaut. Dieser Prozess schreitet meist lange Zeit unbemerkt voran. Kommt es aufgrund von ausgedehntem Knorpelverlust zu Schäden am unter der Knorpelschicht liegenden Knochen, reagiert dieser mit Zubildungen, die klassische Arthrose mit Knochenauftreibungen wird im Röntgenbild sichtbar. Mehr zum Thema können Sie hier nachlesen.
Die Auslöser für eine sich entwickelnde Arthrose sind vielfältig. Das können unzureichend abgeheilte Gelenkentzündungen, Mehrbelastungen aufgrund von Fehlstellungen, traumatische Knorpelschäden durch z. B. Schnellstarts nach Boxenruhe auf die Weide, wiederholte Überlastungen und ja, auch Übergewicht, sein. Zu hohe Belastung, aber auch zu wenig Bewegung können Wegbereiter sein. Hinzu kommt noch das Alter, in dem sich naturgemäß körpereigene Aufbau- und Abbauvorgänge von körpereigenen Bausteinen wie Proteoglykanen, insbesondere Aggrekan (dieses kann nur der Körper selbst herstellen), nicht mehr die Waage halten und „altersbedingte Verschleißerscheinungen“ sprich chronisch degenerative Veränderungen an den Gelenken auftreten.
Ist Arthrose beim Pferd heilbar?
Die Antwort ist ein klares Nein, das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, je nach Ausprägung der Erkrankung haben Pferde mit der richtigen Behandlung und einem guten Management trotz ihrer Arthrose gute Chancen für ein aktives, beschwerdefreies Leben. Im Folgenden gehen wir auf die Unterstützung durch eine bedarfsgerechte Ernährung ein. Tierärztliche Therapieverfahren können an dieser Stelle nicht vertieft werden.
Fütterung bei Arthrose
Bei Arthrose sollten gezielt alle veränderten Gelenkstrukturen (Gelenkschmiere, -knorpel, -stoffwechsel) umfassend unterstützt werden. Ziel ist eine möglichst rasche, dauerhafte Besserung und Wiederherstellung der Beweglichkeit durch Zuführung der entsprechenden Nährstoffe). Arthrose ist leider nicht heilbar, aber der Prozess kann aufgehalten, bzw. verlangsamt werden, so dass ein beschwerdefreies Leben in Bewegung möglich ist.
Hoch verfügbares Magnesium, Aminosäuren, bioaktive Kollagenpeptide, Grünlippmuschelpulver, Glucosamin, ausgewählte Vitamine (Vitamin K1) und Spurenelemente sind wesentliche Nährstoffe für den Gelenkstoffwechsel und in unserem Magnoarthro® enthalten.
Die bei der Arthrose von der Gelenkinnenhaut freigesetzten Entzündungsmediatoren und der Verlust bzw. die Verdünnung der Gelenkflüssigkeit, die zu einer verringerten Stoßdämpfung auf den Knorpel führt, können durch Kollagenpeptide reduziert werden. Diese sind weiterhin wesentlicher Baustein für Proteoglykane, die einen wichtigen Bestandteil der extrazellulären Matrix (z. B. von Knorpelgewebe) darstellen. Unser Magnokollagen® stellt passgenau die benötigten Bausteine zur Verfügung.
Beispielrationen bei Arthrose
Nachfolgend finden Sie Beispielrationen, die sich für den vorliegenden Sachverhalt in vielen Fällen bewiesen haben. Die Grundration gibt Ihnen eine Basisempfehlung für die Gabe von Heu und Kraftfutter. Um die in Studien nachgewiesenen positiven Effekte von Kollagenpeptiden zu verstärken, können Sie den Anteil der verabreichten Kollagenpeptide durch die zusätzliche Gabe von Magnokollagen® (Rationsoption 2) erhöhen, wodurch sich die benötigte Menge von Magnoarthro® verringert. Darüber hinaus weisen wir Sie auf ggf. sinnvolle Rationsergänzungen hin.
- Grundration:
- Heu: Mindestens 1,7 kg (je nach Ernährungszustand und Futterverwertung bis 2 kg) pro 100 kg Körpergewicht (= 10,2 -12 kg pro Tag bei 600 kg KGW)
- Kraftfutter: Je nach Arbeitsbelastung 0,3 - 2 kg
- Mineralfutter: Zur bedarfsgerechten Versorgung mit Mineralien
- Rationsoption 1: Schwerpunkt Gelenkstoffwechsel
- Magnoarthro® zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels
- Grundsätzliche Empfehlung: täglich 5 g pro 100 kg KGW
- = 30 g bei 600 kg KGW pro Tag
- Grundsätzliche Empfehlung: täglich 5 g pro 100 kg KGW
- Fütterungsdauer: Da Arthrose chronisch ist, empfehlen wir eine Dauergabe.
- Magnoarthro® zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels
- Rationsoption 2: Schwerpunkte Gelenkstoffwechsel und -strukturen (umfassende Ration)
- Magnoarthro® zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels
- In Kombination mit Magnokollagen®: täglich 3 g pro 100 kg KGW
- = 18 g bei 600 kg KGW pro Tag
- In Kombination mit Magnokollagen®: täglich 3 g pro 100 kg KGW
- Magnokollagen® mit Bausteinen für Gelenkknorpel und -schmiere
- In den ersten 6 Wochen: täglich 15 g pro 100 kg KGW (danach 8 g pro 100 kg KGW)
- = 90 g bei 600 kg KGW pro Tag (danach 48 g bei 600 kg KGW)
- In den ersten 6 Wochen: täglich 15 g pro 100 kg KGW (danach 8 g pro 100 kg KGW)
- Fütterungsempfehlung und -dauer: Wir empfehlen die dauerhafte Gabe der Pulver mit angefeuchtetem oder öligem Futter.
- Magnoarthro® zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels
- Mögliche Rationserweiterung: Zur Beruhigung beanspruchter Gelenke
- Magnoflexal® als natürlicher Entzündungshemmer (Feuerwehr für Gelenke)
- Zu Beginn: 5 g pro 100 kg KGW (für die Zeit von 4 bis 6 Wochen)
- = 30 g bei 600 kg KGW pro Tag
- Zu Beginn: 5 g pro 100 kg KGW (für die Zeit von 4 bis 6 Wochen)
- Magnoflexal® als natürlicher Entzündungshemmer (Feuerwehr für Gelenke)
Anmerkung: Unsere Beispielrationen bilden allgemeine Empfehlungen ab, ohne an dieser Stelle weitere Faktoren wie z. B. das Gewicht, das sportliche Leistungsniveau oder für den jeweiligen Einzelfall wichtige Sachverhalte berücksichtigen zu können. Diese berücksichtigen wir gerne für Sie im Rahmen unserer individuellen Fütterungsberatung. Sprechen Sie uns an und wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine für Ihr Pferd geeignete Fütterungsstrategie.
Zusatzinfo: Bewegung und Arthrose
Bewegung ist für jedes Pferd wichtig. Ganz besonders bei Vorliegen einer Arthrose sollte den Pferden möglichst viel Bewegung ermöglicht werden (z. B. große Laufbox mit angeschlossenem Paddock). Täglich 30 Minuten auf dem Laufband, normales Reiten und peinlich genau darauf zu achten, dass vor Beginn der Arbeit mindestens 15 Minuten Schritt geritten wird, sind weitere Empfehlungen, die sich für uns in der Praxis bewährt haben.