Ekzem, Juckreiz und Hautveränderungen beim Pferd

Pferde mit Sommerekzem sind geplagt von Juckreiz, der ohne Schutz häufig zu offenen Hautstellen führen kann. Bild: Slawik

Fallbeispiel: Sommerekzem, Juckreiz und Haut

„Hallo liebes iwest-Team,

Leider entwickelt mein Pferd, 17 jähriger Mecklenburger-Lewitzer Mix, von Jahr zu Jahr ein stärkeres Sommerekzem. Er hat starken Juckreiz vor allem an der Bauchnaht, Unterbauch, seitlich am Bauch und ein wenig am Schweifansatz. Trotz Decke hat er offene Stellen an den genannten Körperstellen. Ich habe einiges äußerlich einiges probiert, zB. Kokosöl und Heilerde, aber leider hat er immer verstärkt offenen Wunden. Kann Ihr Produkt Plantazem ihm helfen den Juckreiz zu stillen? Über eine Nachricht von Ihnen würde ich mich freuen.

Viele Grüße Britta H.“

Was ist ein Sommerekzem?

Das Sommerekzem ist eine chronische Hauterkrankung, deren Leitsymptom (starker) Juckreiz ist. Aufgrund dessen kommt es durch das vermehrte Scheuern zu Hautschädigungen, vornehmlich an Bauchnaht, Schweifrübe und Mähnenkamm. Es gibt genetische Prädisposition bei einigen Rassen (z. B. Islandpferde) oder auch bei einigen Zuchtlinien. Hautveränderungen und Juckreiz können aber auch unabhängig von einem Sommerekzem auftreten. Ekzeme bzw. Juckreiz können dabei verschiedene Ursachen haben:

  1. Allergien gegen den Speichel der Gnitzen (Culicoides oder teilweise Simulium)
  2. vermehrte Endotoxinbildung im Verdauungstrakt
  3. Aufnahme von Toxinen (Giftstoffen) mit dem Futter (z. B. verdorbene Futtermittel oder Pflanzengifte)
  4. Nährstoffmangel (insbesondere Zink und schwefelhaltige Aminosäuren)

 

Die häufigste Ursache ist die allergische Reaktion auf den Speichel der weiblichen Gnitzen. Mit der Veränderung des Klimas steigt die Belastung durch die Insekten, da die Culicuides-Mücke es am liebsten heiß mag, aber auch andere Insekten schätzen die steigenden Temperaturen. Bei milden Wintern kommt es außerdem zu einem vermehrten lebensfähigen Überwintern und einer früheren Vermehrung im Jahresverlauf. Das bedeutet, dass die Gnitzen immer früher und in größerer Anzahl unterwegs sein können!

Allerdings ist das Geschehen meist multifaktoriell. Somit können weitere Ursachen die Symptomatik verstärken oder auch deren Auswirkungen durch die richtigen Maßnahmen abgemildert werden.

In vielen Fällen sind Ekzeme – auch – Ausdruck einer vermehrten Endotoxinbildung im Darm. Der Verdacht darauf ergibt sich insbesondere dann, wenn Pferde in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit dem Beginn des Weideganges (innerhalb von z. B. drei bis vier Wochen) diese Erscheinungen zeigen. Dies ist nicht zwangsläufig nur auf den Flug der Insekten zurückzuführen. Oftmals kommt es aufgrund des Übergangs von reiner Heufütterung zu Grasaufnahme zu Umschichtungen in der Darmflora, wodurch Darmbakterien absterben und in der Folge Endotoxine frei werden. Da eines der Ausscheidungsorgane des Körpers die Haut ist, leidet auch diese unter den Toxinen.

Desensibilisierung und Gnitzen-Management

Desensibilisierung und ähnliches gelten angesichts des aktuellen Forschungsstandes als wenig verlässlicher Schutz (Sloet, M. M., 2021). In jüngster Vergangenheit wurde aber eine Impfung entwickelt, die ggf. erfolgversprechend ist (Fettelschoss-Gabriel et al., 2019), wobei wir hier auf weitere Datenerhebungen aus der Praxis angewiesen sind.

Besitzer/-innen von betroffenen Pferden können einige Maßnahmen hinsichtlich der Gnitzen ergreifen, um die Situation ein Stück weit zu verbessern.

1. Kontakt mit Gnitzen vermeiden:

  • Eindecken mit Ekzemerdecke (regional bereits ab März empfohlen)
  • Fliegenspray regelmäßig auftragen (Wirkstoff Permethrin oder Citriodol)
  • Ggf. temporär Aufstallen
  • Haltung in windigen Gebieten, denn die Culicoides-Mücke mag keinen Wind

 

2. Vermehrung von Gnitzen in der Nähe der Pferde vermindern:

  • Stehende Gewässer vermeiden
  • Regelmäßiges Reinigen von Weidetränken (Wannen, Bottiche), die als Brutstätte geeignet wären

Fütterung bei Sommerekzem

Auch wenn es für das Sommerekzem bisher keine Heilung gibt und das Management des Gnitzen-Kontaktes/-Aufkommens in der Praxis schwierig sein kann, lässt sich das Ausmaß der Symptomatik teilweise deutlich einschränken.

Hier setzt unser Plantazem an verschiedenen Stellschrauben an, indem es die Darmflora stabilisiert, das Immunsystem moduliert und die Hautgesundheit, insbesondere die Regeneration, unterstützt sowie den Juckreiz adressiert:

Der enthaltene Hefezellwandextrakt fördert ein physiologisches Darmmikrobiom und moduliert das Immunsystem. Heilerden entlasten die Haut durch Toxinbindung. Phospholipide (wichtiger Bestandteil von Zellwänden) können die Regeneration von Hautzellen und die Hautintegrität stärken. Für die Bildung einer widerstandsfähigen, äußeren Hautschicht wird außerdem die Aminosäure Methionin benötigt. Meeresalgen haben mit Blick auf den Juckreiz eine besonders günstige Fettsäurenzusammensetzung. Ausgewählte Kräuter wirken antibakteriell, hautberuhigend und antiallergisch. Vitamin E ist antientzündlich und stärkt antioxidativ die Hautbarriere.

Beispielration: Unterstützung bei Sommerekzem, Juckreiz und Hautveränderungen

Nachfolgende Beispielration empfehlen wir regelmäßig (zu einer bestehenden Ration), um die Darmflora zu stabilisieren und zur Immunmodulation, die Haut zu beruhigen oder vorbeugend zu stärken.

  • Rationsergänzung: Plantazem für die Darmflora und Hautunterstützung
    • Für hautempfindliche, aber aktuell beschwerdefreie Pferde (grundsätzliche Empfehlung): 20 g pro 100 kg Körpergewicht (KGW)
      • = 120 g bei 600 kg KGW pro Tag
    • Zur Unterstützung bei Hautveränderungen und/oder Juckreiz: 35 g pro 100 kg Körpergewicht (KGW)
      • = 210 g bei 600 kg KGW pro Tag
    • Fütterungsbeginn: Rechtzeitig (mindestens zwei Wochen) vor Beginn der Weidezeit bzw. Beginn der Flugzeit der Insekten einsetzen (i. d. R: ab März sinnvoll)
    • Fütterungsdauer: Fütterung über die gesamte Weidezeit bzw. für min. 4–6 Wochen (z. B. bei Hautveränderungen/ Juckreiz außerhalb der Weidezeit) beibehalten

 

  • Mögliche Rationserweiterung 1: Magnotin® Spezial zur Unterstützung der Regeneration von Haut und Fell durch Extrazulage u. a. an Zink, Biotin und schwefelhaltigen Aminosäuren
    • 5 g pro 100 kg Körpergewicht (KGW)
      • = 30 g bei 600 kg KGW pro Tag
    • Fütterungsdauer: ca. 6-8 Wochen

 

  • Mögliche Rationserweiterung 2: Magnopower Liquid zur Ergänzung essenzieller Fettsäuren (potenziell entzündungshemmend, reduziert Hypersensitivität)
    • 5 –10 ml pro 100 kg Körpergewicht (KGW)
      • = 30–60 ml g bei 600 kg KGW pro Tag
    • Fütterungsdauer: 6 – 8 Wochen, ggf. länger; da Energiezulage Einsatz nur bei entsprechendem Ernährungszustand (kein Übergewicht)

 

Anmerkung: Unsere Beispielrationen bilden allgemeine Empfehlungen ab, ohne an dieser Stelle auf weitere Faktoren wie z. B. das Gewicht, das sportliche Leistungsniveau oder für den jeweiligen Einzelfall weitere wichtige Sachverhalte eingehen zu können. Diese berücksichtigen wir für Sie sehr gerne im Rahmen unserer individuellen Fütterungsberatung. Sprechen Sie uns einfach an und wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine für Ihr Pferd geeignete Fütterungsstrategie.

Wichtige Hinweise zur Fütterung bei Sommerekzem:

  • Kein Übergewicht entstehen lassen, da dadurch der Juckreiz verstärkt werden kann (Entzündungsstatus kann erhöht sein)
  • Einige Pferde profitieren von einer stärke- und zuckerreduzierten Fütterung
  • Zu viel Protein vermeiden, da der Abbau unter anderem die Haut belasten kann (Aminosäuren gezielt ergänzen statt einer Zugabe von viel Protein)

Kundenfeedback zu Plantazem

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