Der Dünndarm des Pferdes

Grafik: Alexander Oblap

Der am Magenausgang noch relativ saure Verdauungsbrei gelangt in den Dünndarm und wird dort mit Verdauungssäften von Pankreassaft und Galle gemischt, neutralisiert und verdaut. Hauptsächlich findet die Verdauung im Dünndarm durch körpereigene Enzyme statt. Den Dünndarm besiedeln aber auch Mikroben, die flüchtige Fettsäuren bilden, darunter Milchsäure.

Das Enzym Amylase zum Beispiel spaltet Stärke in Traubenzucker (Glukose), die Lipase baut Nahrungsfett ab, Proteasen und Peptidasen zerlegen das bereits im Magen ausgefällte Nahrungseiweiß. Die durch den enzymatischen Aufschluss zerkleinerten Nahrungsbestandteile gelangen über die Darmwand ins Blut. Im Idealfall sind bis zum Ende des Dünndarms rund 90 Prozent der aufgenommenen Stärke (abhängig von der Stärkeart), 40 bis 65 Prozent des Proteins und über 90 Prozent des Nahrungsfettes abgebaut und über die Dünndarmwand aufgenommen. Um Fett zu verdauen, sind außer Enzymen Gallensäuren wichtig. Sie sorgen dafür, dass die Fette emulgiert werden, das heißt die Fettkügelchen gleichmäßiger im wässrigen Darminhalt verteilt werden. Im Gegensatz zum Menschen hat das Pferd keine Gallenblase. Das bedeutet, die Gallensäuren werden nicht nahrungsabhängig in den Darm abgegeben, sondern dauerhaft in kleinen Mengen sezerniert. Somit ist die Menge an Fett, die auf einmal verdaut werden kann, beim Pferd begrenzt.

Dünndarmgerechte Fütterung

  1. Störungen der Dünndarmverdauung sind unter praktischen Bedingungen in erster Linie Störungen der Stärkeverdauung. Hier spielt also vor allem die richtige Wahl eines geeigneten Kraftfutters und die Menge eine wichtige Rolle. Die Stärke aus Mais und Gerste ist schwerer im Dünndarm verdaulich als Haferstärke. Daher sollten Mais und Gerste nur flockiert oder gepoppt, das heißt thermisch behandelt, an Pferde gefüttert werden. Dies erhöht ihre Stärkeverdaulichkeit auf bis zu 95 %.
  2. Mit vermehrter Stärkefütterung steigt die Bildung von Milchsäure im Dünndarm an. Das liegt daran, dass der Anteil der Stärke, der auf dem Weg durch den Dünndarm noch nicht durch die körpereigene Amylase verdaut wurde, im letzten Teil des Dünndarms, dem Ileum (Krummdarm) anflutet und dort bereits durch eine erhöhte mikrobielle Besiedlung mit Mikroorganismen eine fermentative Verdauung der Stärke eingeleitet wird, bei der Milchsäure entsteht. Damit sinkt der pH-Wert im Dünndarm. Es kann zu Schleimhautschäden sowie zu vermehrter Gasbildung und Peristaltik-Störungen kommen. Das wiederum hat negative Effekte auf die Nährstoffaufnahme und sogar auf das Immunsystem. Auch Dünndarmkoliken sind möglich.
  3. Auch bei Fett ist es wichtig, keine zu großen Mengen zu füttern. Gesamtmengen > 200 ml müssen auf mehrere Mahlzeiten verteilt werden. Positiv wirkt sich außerdem eine Gewöhnung aus.

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Literaturverzeichnis
Coenen M, Vervuert I. Pferdefütterung. 6. Aufl. Stuttgart: Georg Thieme Verlag; 2020.

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